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Im Rudel zum Erfolg – drei Jahrzehnte im Bereich «Therapien» mit Simone Albert
Simone Albert ist seit über 30 Jahren ein Herzstück der Universitären Altersmedizin im FELIX PLATTER. Als diplomierte Physiotherapeutin mit einem Masterdiplom in Gerontologie brennt sie für Bewegung – mit Leib und Seele. In ihrer letzten Funktion hatte sie gemeinsam mit zwei Co-Leiterinnen die grosse Verantwortung für mehr als 100 Therapeutinnen und Therapeuten.Im Interview erzählt Simone Albert, wie sie die vergangenen drei Jahrzehnte in der UAFP erlebt hat und welche Entwicklungen sie besonders geprägt haben.Simone, wie bist du eigentlich in die UAFP gekommen?Simone Albert: Nach meiner Ausbildung zur Physiotherapeutin war meine erste Stelle in Brissago im Tessin, auch um Italienisch zu lernen. Nach 6 Jahren im Tessin bin ich ins Unispital Basel in die Neurologie gewechselt, wo ich unter anderem mit einer Kollegin vom UAFP mit Hippotherapie gearbeitet habe – das ist eine Therapie, die die Bewegungen des Pferdes nutzt und für diese Stelle musste ich sogar reiten lernen! Diese Arbeit hat mir sehr viel Freude gemacht und die Kollegin hat mich dann schliesslich zum Felix abgeworben. So bin ich 1998 zur UAFP gekommen. Was zeichnet die UAFP im Bereich Therapien besonders aus?Simone Albert: Bei uns im Haus herrscht eine grosse Heterogenität. Wir decken das gesamte Spektrum der Geriatrie ab. Als Bobath-Instruktorin hatte ich die Möglichkeit, in viele andere Spitäler zu schauen, und meistens war dort nur ein einzelner Bereich vertreten. Bei uns gibt es wirklich alles – von der Akutbehandlung bis hin zur ambulanten Therapie. Eine so breite Behandlungskette im Therapiebereich findet man nicht überall. Das macht die Arbeit herausfordernd, aber gleichzeitig auch sehr spannend.Drei Jahrzehnte in der UAFP – was war für dich die grösste Veränderung in dieser Zeit?Simone Albert: Die grösste Veränderung sehe ich in der Therapie vor allem bei der Dokumentation. Die gehört heute genauso zur Behandlung wie die eigentliche Therapie. Früher war das nicht verpflichtend, heute ist es ein Muss. Therapeutinnen und Therapeuten müssen lernen, ihre Zeit gut einzuteilen und effizient zu dokumentieren.Warum hast du dich eigentlich für den Beruf der Physiotherapeutin entschieden?Simone Albert: Bewegung war für mich schon immer eine grosse Leidenschaft – ich bin sozusagen mit Leib und Seele ein Bewegungsmensch, mache Pilates, gehe gerne ins Fitnessstudio und jogge regelmässig. Und ich mag Physik, weil sie für mich eng mit Bewegung verbunden ist. Menschen sind unterschiedlich gebaut, und das beeinflusst, wie sie sich bewegen. Das finde ich bis heute faszinierend. Ich liebe es, Bewegungen zu beobachten und zu studieren. Übrigens fasziniert mich Bewegung auch in der Kunst – Bilder, auf denen Menschen in Bewegung sind, finde ich einfach grossartig.Was war in den letzten Jahren für dich die grösste Herausforderung?Simone Albert: Eine ganz grosse Herausforderung war die Begleitung der Fusion mit der Rehaklinik Chrischona von 2017 bis 2019. Ich war für das Therapeuten-Team in der Chrischona zuständig. Dafür war ich 2- bis 3-mal pro Woche vor Ort, um mit meinem Team zu arbeiten. Gleichzeitig hatte ich ja auch noch ein Team im Felix, diese Doppelbelastung war enorm.Leider musste ich für diese Aufgabe mein Neurologie-Team abgeben, was mir nicht leichtgefallen ist, da ich mich sehr mit der Neurologie verbunden fühle. Mir war es in dieser Zeit besonders wichtig, die Mitarbeitenden aus der Reha Chrischona für die Fusion zu begeistern und sie mit in die UAFP zu holen. Bei den meisten ist mir das gelungen. Auch der Umzug vom alten Felix ins neue Gebäude war eine Herausforderung.Anschliessend haben wir zu dritt in einer Co-Leitung die Verantwortung für die gesamten Therapien übernommen und ich konnte leider nicht mehr am Patienten arbeiten, um mich voll und ganz auf meine Führungsaufgaben konzentrieren zu können.Wie ist die Stimmung bei den Therapeutinnen und Therapeuten?Simone Albert: Die Stimmung unter Therapeutinnen und Therapeuten ist gut – da herrscht ein echtes Miteinander. Therapeutinnen und Therapeuten sind keine Einzelkämpfer, sondern richtige Herdentiere. Während Einzelgänger vielleicht lieber in einer Praxis arbeiten, suchen die anderen die Gemeinschaft im Team, und dies ist genau bei uns im Spital möglich und viele blühen darin richtig auf.Die Kehrseite der Medaille: Und wenn es mal irgendwo „ruckelt“, dann sind auch hier alle mit Herz und Seele dabei – das zeigt, wie sehr sie als Gruppe zusammenhalten!Ich selbst bin definitiv ein Herdentier, ein richtiger Teammensch – in meiner jetzigen Funktion war ich eher der Leitwolf, der die Herde zusammengehalten hat.
Alzheimer-Proteine sind auch für das gesunde Gehirn wichtig
Die Amyloid-Vorläuferproteine (APP) spielen in der Alzheimer-Forschung seit Langem eine zentrale Rolle, da aus ihnen das Eiweiss Amyloid-beta entsteht, das die bekannten Alzheimer-Plaques im Gehirn bildet. Mutationen im APP-Gen können sogar direkt zu einer seltenen, familiar vererbten Form der Alzheimer-Krankheit führen. Was APP-Proteine jedoch im gesunden Gehirn genau tun, war bislang nicht gut verstanden.Eine internationale experimentelle Studie unter Leitung von Prof. Dr. Dr. med. Marc Aurel Busche, zukünftiger Departementsleiter und Chefarzt an der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER und Professor für demenzielle Erkrankungen an der Universität Basel, hat nun erstmals detaillierte Einblicke in diese wichtige Frage gewonnen. Die Ergebnisse wurden aktuell in der renommierten Fachzeitschrift Cell Reports veröffentlicht.Die Forschenden zeigten, dass APP-Proteine eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung normaler Aktivität und Funktion von Hirnnetzwerken spielen. Das Gehirn ist ständig aktiv – auch ohne äussere Reize feuern Nervenzellen kontinuierlich, was als Spontanaktivität bezeichnet wird. Diese spontane Hirnaktivität ist wichtig für grundlegende Funktionen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Lernen. Ein Fehlen der APP-Proteine führte zu einer deutlich verringerten Spontanaktivität, insbesondere in wichtigen Hirnregionen wie der Grosshirnrinde und dem Hippocampus. Besonders ausgeprägt waren diese Defizite während bestimmter Schlafphasen, die für Gedächtnisbildung und Regeneration besonders wichtig sind. Diese Ergebnisse könnten gerade für aktuelle klinische Studien relevant sein, in denen therapeutische Ansätze untersucht werden, die gezielt APP reduzieren.„Unsere Ergebnisse machen klar, dass die APP-Proteinfamilie nicht nur bei Alzheimer wichtig ist, sondern generell essenzielle Aufgaben für die normale Hirnfunktion erfüllt“, betont Marc Aurel Busche. „Es ist entscheidend, diese Funktionen genau zu verstehen, insbesondere wenn wir APP therapeutisch beeinflussen wollen.“Ein wesentlicher Befund der Studie ist zudem, dass ein Fehlen der APP-Proteinfamilie die Funktion der sogenannten NMDA-Rezeptoren beeinträchtigt, die eine zentrale Rolle bei Gedächtnisbildung und Lernen spielen. Besonders bemerkenswert ist, dass sich diese Defizite durch medikamentöse Aktivierung der NMDA-Rezeptoren teilweise beheben liessen.Über Alzheimer hinaus könnten die Ergebnisse der Studie auch klinische Bedeutung für weitere psychiatrische und neurologische Erkrankungen haben. APP-Proteine stehen zunehmend auch bei Autismus, Epilepsie und Schizophrenie im Fokus der Forschung. „Unsere Ergebnisse könnten daher auch helfen, besser zu verstehen, wie Veränderungen dieser Proteine zu diesen verschiedenen Erkrankungen beitragen, und so auch neue therapeutische Wege ausserhalb der Alzheimer-Forschung aufzeigen“, erklärt Busche.An der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER werden die neuen Erkenntnisse nun gezielt genutzt, um die frühen Stadien der Alzheimer-Krankheit besser zu verstehen. Langfristig könnten sie entscheidend dazu beitragen, neue Methoden zur Früherkennung und Frühintervention von Alzheimer zu entwickeln, was ein zentraler Schwerpunkt des Departements ist. Die Resultate werfen ausserdem spannende Fragen im Bereich der Gehirngesundheit (Brain Health) auf: Da spontane Hirnaktivität wesentlich für ein gesundes und leistungsfähiges Gehirn ist, könnte die APP-Proteinfamilie auch allgemein zur Erhaltung der Hirngesundheit beitragen. Ob und wie APP-Proteine konkret ein gesundes, aktives Gehirn fördern, soll in zukünftigen Studien näher untersucht werden.Die vollständige Studie ist hier verfügbar: The amyloid precursor family of proteins in excitatory neurons are essential for regulating cortico-hippocampal circuit dynamics in vivo: Cell Reports
Wissen teilen. Spuren hinterlassen. Danke, Prof. Dr. med. Reto W. Kressig.
Ende Juni verabschieden wir unseren CMO Prof. Dr. med. Reto W. Kressig in den Ruhestand. Er kann auf zahlreiche Jahre als Impulsgeber in der Wissenschaft, Industrie und im Gesundheitswesen zurückblicken. Reto W. Kressig wurde 2006 auf den Lehrstuhl für Geriatrie an die Universität Basel berufen. Nach seiner chefärztlichen Tätigkeit am Universitätsspital Basel wechselte er 2013 an die Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER, in der er mehrere Jahre die Ärztliche Direktion innehatte und die Reputation des Spitals in den Themen Ernährung, Mobilität und Kognition massgeblich beeinflusste. Er ist Autor von über 200 wissenschaftlichen Original-Publikationen zu den Altersthemen Kognition, Mobilität und Ernährung. Zudem hat er die Felix Platter-Stiftung für Forschung und Innovation gegründet und im Rahmen der Stiftung die beiden beliebten Publikationen «gesund und smart» sowie «gesund und stark» in Zusammenarbeit mit Betty Bossi hervorgebracht. 2023 hat er das Ratgeberbuch «Gesund älter werden» mit weiteren Autoren publiziert. Seine Arbeit hat das Wissen und die Innovation in unserem Spital stark vorangetrieben und Generationen von Studentinnen und Studenten inspiriert und geprägt.Seine Impulse haben Synergien geschaffen, innovative Forschungsprojekte hervorgebracht und zu prägenden Entwicklungen in den Bereichen Ärztlicher Dienst, Pflege und Therapien geführt. Darüber hinaus hat Reto W. Kressig nicht nur in der akademischen Welt, sondern auch in der breiten Bevölkerung bedeutende Spuren hinterlassen. Er hat mit unzähligen Vorträgen, Radio- und Fernsehinterviews sein Wissen in gesunder Ernährung weitergeben, zahlreiche Fragen beantwortet und in einfachen Worten erklärt, wie zufrieden und gesund altern geht.Wir blicken gemeinsam mit unserem CMO Prof. Dr. med. Reto W. Kressig zurück. Sie haben die Reputation des Spitals in den Bereichen Ernährung, Mobilität und Kognition massgeblich beeinflusst. Warum sind gerade diese drei Schwerpunkte wichtig und in welchem Bereich gab es die grössten medizinischen Fortschritte?Reto W. Kressig: Alle drei Themenkreise wurden bewusst ausgewählt, da sie für eine gute Lebensqualität im Alter eine zentrale Bedeutung haben. Dabei ist die Ernährung ein Querschnittsthema, da durch eine Optimierung sowohl Muskelgesundheit und Mobilität als auch die geistige Fitness positiv beeinflusst werden können. Hier sind in den letzten Jahren ‒ auch aufgrund eigener Studienergebnisse ‒ viele neue Erkenntnisse direkt in den Spitalalltag eingeflossen. So hat unsere Spitalküche proteinreiche Menus entwickelt, die teilweise durch spezifische Leucin-angereicherte Proteinsupplemente ergänzt werden und den physiotherapeutisch aktiv geförderten Muskelaufbau bei der Rehabilitation unserer Patienten unterstützen. Ein weiteres Beispiel für die Förderung der Mobilität sind spezielle musikgestützte Bewegungsprogramme wie die Dalcroze-Rhythmik, die wir in unserem Spital, aber auch – in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsdepartement – in allen Basler Quartieren eingeführt haben. Dadurch können sowohl die geistige Multi-Tasking-Fähigkeit als auch die Gangsicherheit verbessert und die Sturzrate über 50% reduziert werden. Was die Verbesserung der geistigen Fitness betrifft, steht die Einführung neuer, deutlich wirksamerer Anti-Amyloid-Therapien unserer Demenz-Patienten hoffentlich kurz bevor.Wie hat sich unser Verständnis von gesundem Altern in den letzten Jahrzehnten verändert? Gibt es einen zentralen Paradigmenwechsel?Reto W. Kressig: Vor rund zehn Jahren ist man zu der wissenschaftlichen Erkenntnis gelangt, dass wir 70 bis 80% des Alterungsprozesses durch unseren selbstgewählten Lebensstil beeinflussen können. Das hat unser Verständnis des Alterns revolutioniert. Die Art der Ernährung, regelmässige körperliche Aktivitäten verschiedenster Art, aber auch geistige Tätigkeiten haben plötzlich eine grosse Bedeutung für einen gesunden Alterungsprozess erlangt. Und wenn Menschen sich der positiven Auswirkungen eines gesunden Lebensstils bewusst sind, fällt es ihnen auch leichter, sich für entsprechende Veränderungen zu motivieren und damit das Heft des Handelns selbst zu übernehmen.Wie definieren Sie «gesundes Altern» aus wissenschaftlicher Sicht?Reto W. Kressig: Gesunde Langlebigkeit bzw. gesundes Altern stellt die Anzahl der Lebensjahre dar, die man uneingeschränkt durch chronische Erkrankungen, bei guter körperlicher und geistiger Fitness und damit bei guter Lebensqualität verbringt.Wie gross ist der Einfluss genetischer Faktoren im Vergleich zu Lebensstilfaktoren auf unsere Lebensdauer und -qualität?Reto W. Kressig: Die Genetik bestimmt nur zu rund 20% unseren Alterungsprozess. Dabei kann der Lebensstil bestehende genetische Risiken reduzieren oder sogar vollständig eliminieren. Eine wichtige Rolle spielen hier positive epigenetische Veränderungen, bei denen die Genexpression beeinflusst wird, ohne die DNA-Sequenz selbst zu modifizieren. Diese können durch einen günstigen Lebensstil im Laufe des Lebens aktiv herbeigeführt und auch mit Hilfe der biologischen Altersbestimmung gemessen werden. Deshalb hat die konsequente Evaluation des Lebensstils und eine entsprechende Beratung, wie sie z. B. an der zukünftigen Klinik des Schweizer Campus für gesunde Langlebigkeit durchgeführt wird, für einen gesunden Alterungsprozess mittlerweile eine grosse Bedeutung erlangt.Sie haben im Jahr 2023 das Ratgeberbuch «Gesund älter werden» publiziert und in den letzten Jahren zu diesem Thema viele Referate für eine breit interessierte Bevölkerung gehalten. Warum ist Ihnen der Wissenstransfer in die Bevölkerung so wichtig?Reto W. Kressig: Vorbeugen ist besser als heilen! In diesem Sinn sah ich mich als universitärer Lehrstuhlinhaber für Altersmedizin in der Verpflichtung und auch in der Verantwortung, nicht nur Studenten und Arztkollegen, sondern auch einer breiteren Öffentlichkeit die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesem Thema zu vermitteln. Wie diese konkret im Alltag umgesetzt werden, liegt dann in der Verantwortung jedes Einzelnen.Auf Prof. Dr. med. Reto W. Kressig folgt Prof. Dr. Heike A. Bischoff-Ferrari, die ab Juli 2025 die Klinische Professur für Altersmedizin an der Universität Basel sowie die Leitung des Departements «Akute Altersmedizin» an der UAFP übernehmen wird.
Service mit Herz: Das Team hinter der Gastfreundlichkeit an der UAFP
Das Serviceteam der Universitären Altersmedizin Felix Platter (UAFP) sorgt tagtäglich dafür, dass sich Patientinnen und Patienten, Angehörige und Mitarbeitende rundum gut versorgt fühlen. Antje Klimach, Fachabteilungsleiterin Service & Patientenhotellerie, gibt Einblick in ihre Arbeit, das Dienstleistungsverständnis ihres Teams und die besonderen Momente, die sie dabei erlebt.Ein Team, das mehr als nur Service bietetMit zehn engagierten Mitarbeitenden betreut das Serviceteam das Café Noir und das Personalrestaurant. Zudem sind sie für Bankette und Caterings zuständig. «Wir sind mehr als ein Serviceteam. Wir möchten, dass sich jeder Gast willkommen fühlt und eine schöne Zeit bei uns verbringt», betont Antje Klimach.Vielseitige Angebote mit hohem DienstleistungsverständnisEin besonderes Merkmal der Servicephilosophie der UAFP ist die persönliche Betreuung der Gäste. «Jeder, der das Café Noir betritt, wird herzlich bedient – sei es im Winter im Foyer oder im Sommer auf der Terrasse», sagt Antje Klimach. Das Team ist stets bemüht, für jede Person die bestmögliche Lösung zu finden. «Wir versuchen alles, damit der Gast zufrieden und glücklich ist.»Neben dem Café Noir gibt es das Ristorante Verde, in dem die Gäste Speisen zum Mitnehmen erhalten. Ein weiteres Angebot, das sich zunehmender Beliebtheit erfreut, ist der neue Essenswagen im Café Noir. Diese Innovation entstand aus einem einfachen, aber entscheidenden Gedanken: «Unser Ziel ist es, den Service so einfach und zugänglich wie möglich zu gestalten. Der Gast steht bei uns immer im Mittelpunkt», führt Antje Klimach weiter aus.Das Café Noir ist ein integraler Bestandteil des Spitals und dient als Treffpunkt für Patientinnen und Patienten, Angehörige, Gäste und Mitarbeitende. «Rücksichtnahme ist uns wichtig, damit alle gleich gut bedient werden.»Persönliche Begegnungen im Café NoirDie Dankbarkeit der Gäste macht den Service zu einer besonders erfüllenden Aufgabe. «Wenn sich ein Patient oder eine Patientin für die freundliche Bedienung oder eine kleine Aufmerksamkeit bedankt, wissen wir, dass wir alles richtig gemacht haben», erzählt Antje Klimach. Es sind diese persönlichen Begegnungen und Rückmeldungen, die das Team jeden Tag aufs Neue motivieren. «Wir sind für die Menschen da. Und wenn sie sich bei uns wohl und willkommen fühlen, haben wir unser Ziel erreicht.»
Schlaganfall-Rehabilitation: keine zusätzliche Steigerung der motorischen Erholung durch Levodopa
Die Rehabilitation nach einem Schlaganfall ist oft ein langer und herausfordernder Weg. Trotz intensiver Therapie bleiben bei vielen Betroffenen bleibende Einschränkungen bestehen. Daher wird seit Jahren intensiv daran geforscht, wie man die Erholung des Gehirns nach einem Schlaganfall gezielt verbessern kann – unter anderem mit Medikamenten.Levodopa ist ein gut bekanntes Medikament, das vor allem bei Parkinson eingesetzt wird. Es fördert die Bildung von Dopamin, einem Botenstoff im Gehirn, der Bewegungen, Motivation und Lernen unterstützt. Die Hoffnung war, dass Levodopa – zusätzlich zur klassischen Physio- und Ergotherapie – auch die Genesung nach einem Schlaganfall verbessern könnte. Diese Frage untersuchte die grosse Schweizer Studie ESTREL («Enhancement of STroke REhabilitation with Levodopa»), deren Ergebnisse kürzlich von Prof. Dr. med. Stefan T. Engelter, Initiator und Leiter der ESTREL-Studie und Chefarzt Rehabilitation bei uns, an der European Stroke Organisation Conference (ESOC) 2025 in Helsinki vorgestellt wurden.Was wurde untersucht?In der ESTREL-Studie wurden 610 Schlaganfallpatientinnen und -patienten an 24 Zentren in der Schweiz behandelt. Die Hälfte der Teilnehmenden erhielt während fünf Wochen dreimal täglich Levodopa zusätzlich zur üblichen Reha-Therapie. Die andere Hälfte bekam ein Placebo – also ein wirkstofffreies Präparat – aber die gleiche Reha.Das Ergebnis: Ernüchternd, aber wertvollNach drei Monaten zeigte sich: Die Gruppe mit Levodopa hatte keine besseren motorischen Fortschritte gemacht als die Placebo-Gruppe. Beide Gruppen erzielten ähnliche Verbesserungen bei der Beweglichkeit, gemessen mit dem sogenannten Fugl-Meyer-Score, der motorische Funktionen objektiv bewertet.Das bedeutet: Levodopa brachte in dieser Studie keinen messbaren Zusatznutzen für die Schlaganfallrehabilitation – zumindest im Durchschnitt.Was bedeutet das für Betroffene?Auch wenn das Ergebnis auf den ersten Blick enttäuschend wirkt, bringt die Studie wichtige Erkenntnisse. So zeigt sich, dass die Rehabilitation allein – auch ohne medikamentöse Unterstützung – bei vielen Patientinnen und Patienten deutliche Fortschritte bringt.Gleichzeitig hat die Studie deutlich gemacht, dass die Reaktion auf Levodopa sehr unterschiedlich ausfiel. Während einige Personen gut ansprachen, profitierten andere gar nicht. Das legt nahe: Die Zukunft der Reha liegt möglicherweise in einer individuell zugeschnittenen Therapie.Ein Blick in die Zukunft: Personalisierte Reha«Mit ESTREL stehen nun umfassende Daten zur Verfügung – einschliesslich Genetik, Blut-Biomarkern und Gehirnbildgebung. Somit ermöglicht ESTREL eine umfassende Phänotypisierung und einen detaillierten Vergleich mit der Rehabilitationsbehandlung», führt Prof. Stefan T. Engelter aus.Studienleiter Prof. Dr. Stefan Engelter aus Basel fasst es so zusammen:„Auch wenn Levodopa im Durchschnitt keinen Zusatznutzen brachte, eröffnet ESTREL neue Perspektiven. Die umfangreichen ESTREL-Daten könnten den Weg für spannende Fortschritte zu einer personalisierten Rehabilitation ebnen.“
Ernährung und Künstliche Intelligenz: Innovative Wege zur Frühdiagnose und Prävention von Sarkopenie
Muskelabbau im Alter ist ein weit verbreitetes Problem, das oft erst spät erkannt wird. Heute gibt es jedoch nicht nur neue Methoden zur frühzeitigen Diagnose von Sarkopenie, sondern auch gezielte Behandlungsmöglichkeiten – etwa durch einfache Messungen wie den Wadenumfang und durch fortschrittliche KI-gestützte Bildanalyse. Gleichzeitig wächst das Verständnis, dass Ernährung im Alter nicht nur präventiv wirkt, sondern auch als therapeutisches Mittel messbare Auswirkungen auf Muskelmasse, Sturzgefahr und Lebensqualität hat. PD Dr. med. Andreas M. Fischer, Leitender Arzt der UAFP arbeitet an praktischen Lösungen an der Schnittstelle von Geriatrie, Radiologie und Forschung – mit dem Ziel, Ernährung als neuen Vitalwert zu etablieren.Herr Fischer, Ihr Forschungsschwerpunkt ist u.a. Ernährung im Alter. Wie gross ist die Rolle der Ernährung beim gesunden Altern tatsächlich?Die Bedeutung der Ernährung für das gesunde Altern kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Bereits seit jeher ist die Ernährung ein massgeblicher Faktor für Gesundheit und Wohlbefinden, allerdings gewinnt sie im fortgeschrittenen Alter an noch grösserer Bedeutung. Sie bildet eine wichtige Grundlage für die Erhaltung der körperlichen und geistigen Vitalität und die Verbesserung der Lebensqualität im Alter.Es ist ermutigend zu sehen, dass die wissenschaftliche Evidenz für die entscheidende Rolle der Ernährung immer stärker wird, untermauert durch kontinuierliche Forschungsergebnisse in diesem Bereich.Während allgemeingültige Ernährungsempfehlungen eine gute Grundlage bieten, zeigt sich in der Praxis, dass die Bedürfnisse jeder älteren Person individuell verschieden sind. Ähnlich wie bei körperlicher Aktivität hängt auch die Umsetzung gesunder Ernährung stark von der Motivation und den persönlichen Umständen der älteren Menschen ab. Eine massgeschneiderte Herangehensweise ist daher unerlässlich.Wird heute der Prävention mehr Bedeutung zugemessen? Ist dies auch in der Forschung sichtbar?Obwohl die zunehmende Anerkennung der Prävention in Gesellschaft und Medizin deutlich sichtbar ist, schreiten die Fortschritte bislang zwar noch langsam voran – doch die Richtung stimmt. Erfreulicherweise beobachten wir eine klare Tendenz: Das Interesse als wertvolle Voraussetzung zur präventiven Ernährung nimmt bei älteren Menschen zu. Diese Entwicklung ist auch in der Forschung sichtbar, wo immer mehr Studien den Zusammenhang zwischen Ernährungsgewohnheiten, Lebensstil und gesundem Altern hervorheben.Ziel dabei ist, die Prävention als freiwilliges Angebot zu gestalten. Es geht darum, Informationen zugänglich zu machen, die Motivation zu stärken und somit die Bereitschaft zu fördern, dass gesunde Ernährung als integraler Bestandteil eines ganzheitlichen, präventiven Lebensstils vom Einzelnen angenommen wird.Welche Rolle spielt die Genetik beim älter werden?Zwar spielt die Genetik beim Älterwerden eine Rolle, doch ihre Bedeutung wurde in den letzten Jahren deutlich relativiert. Heute wissen wir, dass durch präventive Massnahmen wie gesunde Ernährung und Bewegung der Einfluss auf den Alterungsprozess wesentlich gesteigert werden kann. Hier setzen die sogenannten epigenetischen Uhren als diagnostisches Instrument an: Sie ermöglichen es, epigenetische Alterung zu messen und zu beobachten, wie positive Lebensstilfaktoren, insbesondere ein gesunder Lebensstil, epigenetisch sichtbar werden. Dieser Fortschritt bietet den Vorteil, dass er nicht nur den Zusammenhang zwischen Lebensstil und Alterungsprozess aufzeigt, sondern auch eine personalisierte Bewertung der Wirksamkeit präventiver Strategien ermöglicht. Obwohl sich diese Thematik noch in der Anfangsphase befindet, gilt sie als äusserst vielversprechend.2024 haben Sie eine Studie veröffentlicht und gezeigt, wie mit einfachen Messinstrumenten die Identifizierung der Sarkopenie möglich ist. Um was ging es da genau?Sarkopenie ist ein komplexes Krankheitsbild, das nicht nur den Abbau von Muskelkraft und funktionaler Leistungsfähigkeit umfasst, sondern auch den Verlust an Muskelmasse. Die Messung der Muskelmasse gestaltet sich im klinischen Alltag allerdings äusserst herausfordernd, da entsprechende Untersuchungsmethoden meist nur in spezialisierten Zentren verfügbar sind. Unser Ziel war es daher, eine anwendungsfreundliche und praktikable Ersatzmethode anzubieten, die ohne grossen Aufwand im Praxisalltag umgesetzt werden kann.Unsere Ergebnisse untermauern die Annahme, dass der Wadenumfang ein sinnvolles Surrogat für die Gesamtkörpermuskelmasse darstellen kann. Zwar ist die Korrelation zwischen Wadenumfang und Muskelmasse nicht perfekt, doch im Zusammenhang mit weiteren klinischen Merkmalen, etwa der Tatsache, dass ein niedriger Wadenumfang bei älteren Menschen mit erhöhter Morbidität, Mortalität und einer erhöhten Sturzhäufigkeit assoziiert ist, erweist sich diese Methode als eine verhältnismässig gute Möglichkeit, die Muskelmasse im ambulanten Setting einzuschätzen. Mit dieser Methode möchten wir alle Kolleginnen und Kollegen in der medizinischen Praxis ermutigen, sich dem nach wie vor unzureichend beachteten Krankheitsbild der Sarkopenie zuzuwenden und aktiv in die frühe Erkennung sowie Behandlung einzusteigen.Welche Rolle spielt die Bewegung und das gezielte Muskeltraining im Alter?Eine weitere wichtige Grundlage für die Erhaltung der Muskelkraft und Funktion im Alter ist Bewegung. Besonders Kraft- und Ausdauertraining bilden die stabile Basis, um den altersbedingten Muskelabbau zu verlangsamen. Doch um das Sturzrisiko deutlich zu reduzieren, sind gezielte Gleichgewichts- und Koordinationsübungen wie Tanzen, Tai Chi oder Treppensteigen besonders wirksam. Diese Aktivitäten verbessern Balance, Körpergefühl und Reaktionsfähigkeit, wirken als eine Art zusätzlicher Schutzschild und tragen massgeblich dazu bei, Stürze zu verhindern. Wie nutzen Sie KI in Ihren Forschungen? Sehen Sie da Potenzial?Während meines knapp zweijährigen Forschungsaufenthalts in den USA arbeitete ich in einer der ersten Abteilungen, die mit Convolutional Neural Networks (CNNs), einer Art Deep-Learning-Architektur speziell für die Analyse bildgebender Verfahren, in der medizinischen Bildgebung geforscht haben. Dabei haben wir bildmerkmalsgestützte Analysen mit klassischen klinischen Daten verglichen, um die Aussagekraft und die Aussagefähigkeit der KI-gestützten Muster zu evaluieren. Ein wesentlicher Schwerpunkt meiner laufenden Forschungsarbeit liegt weiterhin auf der bildgebungsbasierten Merkmalsanalyse durch KI, um relevante Muster im Bildmaterial - beispielsweise sarkopener Erkrankten - mit klinischen Daten zu korrelieren. Ziel ist es, dadurch frühzeitig Erkrankungen zu erkennen und präventiv intervenieren zu können, was angesichts des demografischen Wandels einen erheblichen Mehrwert bietet. Hierbei nutzen wir bereits vorhandene CT-Aufnahmen, die im Rahmen anderer klinischer Fragestellungen erhoben wurden. Das bedeutet, wir generieren keine neuen Bilder, sondern „recyclen“ bestehende Daten, was im Sinne der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung einen grossen Vorteil darstellt. Dieser Ansatz wird auch im Feld der „Radiomics“ angewandt, das sich mit der quantitativen Auswertung medizinischer Bilddaten befasst, um verborgene Muster und Zusammenhänge zu identifizieren, die klinisch relevante Informationen enthalten.Ein weiteres Beispiel für den praktischen Einsatz von KI ist unser FoodScanner, bei dem ein KI-Algorithmus die Mahlzeiten der Patientinnen und Patienten analysiert. Er quantifiziert die Menge der drei Hauptmahlzeiten am Tag und liefert eine Rückmeldung sowie eine Einschätzung des Handlungsbedarfs. Dabei betrachten wir die Nahrungsaufnahme im Akutspital zunehmend als einen neuen Vitalwert – ähnlich wie Blutdruck, Puls, SpO2 oder Körpertemperatur – der wichtige Hinweise auf den Ernährungszustand und die Gesundheit der Patientinnen und Patienten gibt. Insgesamt sehe ich darin ein grosses Potenzial, KI-Technologien in der klinischen Praxis einzusetzen, um individuelle Risiken früher zu erkennen, personalisierte Präventionsmassnahmen zu entwickeln und so die Versorgungsqualität und vor allem die Lebensqualität deutlich zu verbessern.
In den tiefen Schichten des Gehirns – wo genau beginnt Alzheimer?
Eine aktuelle experimentelle Studie liefert erstmals überraschende Erkenntnisse darüber, wo genau im Gehirn die Alzheimer-Krankheit entsteht. Demnach beginnen Alzheimer-typische Veränderungen tief in der Hirnrinde. Diese Erkenntnisse könnten nun neue therapeutische Ansätze ermöglichen.«Wir konnten zeigen, dass Alzheimer-assoziierte Störungen von Nervenzellen nicht, wie bisher angenommen, in den oberflächlichen, sondern zuerst in den tiefen Schichten (Schichten 5 und 6) der Grosshirnrinde auftreten», erklärt Prof. Dr. Dr. med. Marc Aurel Busche, zukünftiger Chefarzt der UAFP und designierter Professor für demenzielle Erkrankungen der Universität Basel. Wichtigkeit der tiefen Schichten des GrosshirnsDie Grosshirnrinde besteht aus insgesamt sechs Schichten. Den tieferen Schichten, Schichten 5 und 6, der Grosshirnrinde kommt dabei eine bislang unterschätzte Bedeutung zu. «Gerade diese tiefen Schichten spielen eine Schlüsselrolle für die Kommunikation zwischen verschiedenen Hirnregionen sowie zwischen der Hirnrinde und tieferliegenden Netzwerken», führt Busche, Psychiater und Neurowissenschaftler weiter aus. Dies könne ein möglicher Grund dafür sein, warum erste Veränderungen im Denken und Verhalten bei Alzheimer oft wenig bemerkbar und manchmal subtil sind. So etwa wenn bei Personen eine leichte Überforderung in komplexen Alltagssituationen oder Schwierigkeiten beim Erfassen komplexer Zusammenhänge auftreten oder aber auch bei der Planung und Ausführung alltäglicher Aufgaben. Neue Erkenntnisse – inhibitorische Nervenzellen eher betroffenBesonders interessant ist, dass nicht alle Zellen gleichermassen betroffen sind. Auffällig betroffen sind sogenannte inhibitorische (parvalbuminhaltige) Nervenzellen, die für eine fein abgestimmte Balance zwischen Erregung und Hemmung im Gehirn sorgen. «Bisherige Modelle gingen davon aus, dass zunächst erregende Nervenzellen beeinträchtigt werden. Die aktuelle Studie korrigiert dieses Bild grundlegend», erklärt Busche. Die Funktion des Eiweisses NPTX2Zudem konnte ein zentraler molekularer Mechanismus hinter diesen Veränderungen identifiziert werden: Ein Verlust des Eiweisses NPTX2 in den tiefen Schichten der Grosshirnrinde. NPTX2 ist ein wichtiges Protein, das die Bildung von erregenden Synapsen auf inhibitorische (parvalbuminhaltige) Nervenzellen reguliert und damit deren normale Funktion aufrechterhält. Bereits in früheren Studien wurde gezeigt, dass verringerte NPTX2-Werte im Blut oder Nervenwasser von Alzheimer-Patienten auftreten und mit kognitiven Beeinträchtigungen korrelieren sowie eine Alzheimer-Erkrankung frühzeitig vorhersagen könne. Diese aktuelle Studie liefert nun erstmals eine Erklärung auf der Ebene einzelner Nervenzellen dafür, warum diese niedrigen Werte auftreten und warum sie für Patientinnen und Patienten klinisch bedeutsam sind. «Denn der Verlust von NPTX2 beeinträchtigt gezielt die Funktion hemmender Nervenzellen in tiefen Hirnschichten», erklärt Busche.Studienerkenntnisse eröffnet nun neue therapeutische AnsätzeErstmals konnte in dieser Studie dargelegt werden, dass sich durch eine gezielte Gentherapie normale NPTX2-Werte wiederherstellen lassen. Dadurch erhöhte sich nicht nur die Zahl der Synapsen an hemmenden Nervenzellen, sondern auch deren Funktion verbesserte sich deutlich.« Dies eröffnet völlig neue therapeutische Ansätze, die wir aktuell in weiterführenden Studien, u.a. auch an der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER intensiv testen werden», führt Busche aus. Die betroffenen (parvalbuminhaltigen) Nervenzellen und das Protein NPTX2 sind nicht nur für Alzheimer relevant, sondern spielen auch bei anderen neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen wie Schizophrenie, Epilepsie oder Autismus eine wichtige Rolle. Diese neuen Erkenntnisse könnten daher auch über die Alzheimer-Erkrankung hinaus klinische Bedeutung gewinnen. «Unsere Ergebnisse liefern zudem erste Hinweise darauf, dass Unterschiede in der Wirksamkeit bereits bestehender Alzheimer-Medikamente, insbesondere bestimmter Anti-Amyloid Antikörper, möglicherweise damit zusammenhängen, ob diese gezielt in den tieferen Hirnschichten wirken, die wir jetzt als besonders früh und stark betroffen identifiziert haben. Diese spannende Hypothese prüfen wir derzeit in weiterführenden Studien», erklärt Busche.Damit eröffnet sich eine vielversprechende neue Perspektive in der Alzheimer-Forschung: Früherkennung und gezielte Therapie genau dort, wo Alzheimer entsteht, in den tiefen Schichten des Gehirns.Die Studie mit dem Titel «Selectively vulnerable deep cortical layer 5/6 fast-spiking interneurons in Alzheimer’s disease models in vivo» ist in der Fachzeitschrift Neuron erschienen und unter diesem Link abrufbar.
Neue Studie zur Alzheimer-Krankheit veröffentlicht – wie Tau das Gehirn aus dem Takt bringt
Warum verlieren Menschen mit Alzheimer ihr Gedächtnis? In einer kürzlich publizierten Studie mit dem Titel «Alzheimer’s disease patient-derived high molecular weight tau impairs bursting in hippocampal neurons» zeigt das internationale Forschungsteam um Prof. Dr. Dr. med. Marc Aurel Busche, dass eine bestimmte Form des Tau-Proteins – ein Eiweiss, das sich bei Alzheimer im Gehirn ablagert – gezielt die Aktivität jener Nervenzellen stört, die für das Erinnern besonders wichtig sind.Bei der Alzheimer-Krankheit sammeln sich die zwei Proteine Amyloid-Beta und Tau im Gehirn an. Besonders die Anhäufung von Tau steht in engem Zusammenhang mit den kognitiven Symptomen der Alzheimer-Krankheit. Denn Tau korreliert dabei deutlich stärker mit Gedächtnisstörungen und weiteren Symptomen der Erkrankung. Bislang konnte aber nicht nachgewiesen werden, warum dies so ist. Inwiefern Tau eine negative Auswirkung auf einzelne Nervenzellen hat, rückte daher in den letzten Jahren immer mehr in den Vordergrund. Nun konnte in der Studie erstmals ein konkreter zellulärer Mechanismus gezeigt werden, der erklärt, warum eben Tau und nicht Amyloid-Beta für die kognitiven Symptome entscheidend ist.«Wir konnten zeigen, dass Tau im Hippocampus – dem Gedächtniszentrum im Gehirn – die Fähigkeit der Nervenzellen stört, sogenannte „Burst-Aktivität” zu erzeugen. Diese Aktivität ist essenziell für Lernen und Gedächtnis», erklärt Prof. Dr. Dr. med. Marc Aurel Busche.Dabei ist nicht jedes Tau schädlich fürs Gehirn. Die Studie zeigt, dass nur ein sehr spezieller Typus, das sogenannte „High Molecular Weight Tau“ (HMW-Tau), die Nervenzellen beeinträchtigt. Dieses schädliche Tau macht weniger als 1% des gesamten Tau-Proteins im Alzheimer-Gehirn aus.Bereits in winzigen (nanomolaren) Mengen reicht HMW-Tau aus, um die Aktivität der Nervenzellen deutlich zu stören. Frühere Studien haben zudem gezeigt, dass dieses Tau sich zwischen Nervenzellen ausbreiten und dort weitere Tau-Ablagerungen auslösen kann. Dies legt nahe, dass bestimmte Tau-Varianten eine zentrale Rolle im Krankheitsverlauf spielen und damit ein vielversprechendes Ziel für neue Therapien darstellen.Darüber hinaus fanden die Forschenden heraus, dass HMW-Tau gezielt zum Verlust sogenannter CaV2.3-Calciumkanäle in den Nervenzellen führt, was eine mögliche Ursache für die gestörte Zellaktivität darstellt. «Das eröffnet eine neue therapeutische Perspektive», so Busche. «Wenn wir es schaffen, entweder das HMW-Tau gezielt zu reduzieren oder die betroffenen Zellmechanismen zu stabilisieren, könnten wir den kognitiven Abbau verlangsamen oder sogar teilweise rückgängig machen. Ebenso könnten daraus neue Biomarker zur frühen Diagnose und Verlaufskontrolle der Krankheit entstehen», führt er weiter aus.Die Studie ist ein wichtiger Schritt hin zu einem besseren Verständnis der Alzheimer-Krankheit und bietet neue Ansatzpunkte für künftige Behandlungen. Sie wurde in der renommierten Fachzeitschrift Cell publiziert.*******************An der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER (UAFP) werden solche innovativen Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung direkt mit der Patientenversorgung verbunden. Prof. Dr. Dr. med. Marc Aurel Busche wird per 1. September 2025 als Chefarzt und als Leiter des Departements demenzielle Erkrankungen an der UAFP starten.
Neues Denken in der Altersmedizin
Prävention gewinnt an BedeutungDie Altersmedizin steckt mitten in einem spannenden Wandel. Der Fokus liegt nicht mehr ausschliesslich auf der Akutmedizin und Rehabilitation, sondern zunehmend auch auf der Präventivmedizin. Es geht nicht mehr nur darum, Krankheiten zu behandeln, sondern Gesundheit aktiv zu erhalten und das Altern möglichst gesund zu gestalten.Diese Entwicklung widerspiegelt sich im Alltag der geriatrischen Spitäler wie unsere in der Schweiz: Ältere Menschen möchten mitbestimmen, wenn es um ihre Gesundheit geht. Zusätzlich wird der personalisierten Medizin mit individuellen Ansätzen weiter Vorschub geleistet.Medikamente neu gedacht: Zukunftsweisende ErkenntnisseVerbesserungen durch Medikamente in der Altersmedizin sind oft nicht kurzfristig, sondern eher im mittel- und langfristigen Zeitraum zu bewerten. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf Polypharmazie, wo Wechselwirkungen zwischen Medikamenten ein kritisches Problem darstellen.Beispielsweise zeigt ein Medikament, welches seit den 1950er-Jahren zur Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen ist, seit letztem Jahr Potenzial als «Anti-Aging-Mittel» durch die Hemmung des mTOR-Signalwegs, was unterstützende Effekte auf das gesunde Altern ermöglichen könnte.GLP-1-Rezeptoragonisten hingegen bieten nicht nur Vorteile bei der Blutzuckerregulation, sondern scheinen auch die Herz- und Muskelgesundheit zu beeinflussen, was besonders in der Altersmedizin von Bedeutung ist.Künstliche Intelligenz als neue VerbündeteAuch die Digitalisierung, insbesondere die Integration von KI (Künstliche Intelligenz) in die Medizin, trägt ihren Teil zur Weiterentwicklung bei. An unserem Spital wird beispielsweise an der an der KI-basierten, schnittbildgestützten computertomografischen Merkmalsanalyse gemeinsam mit klinischen Informationen geforscht. Das Ziel: Muskelmasse und -qualität älterer Menschen möglichst präzise, nachhaltig und individuell zu analysieren. Diese Entwicklungen werden künftig äusserst wertvoll für das Verständnis von Krankheitsbildern wie Sarkopenie und Malnutrition sein.Ein weiteres spannendes Tool ist der sogenannte „Food-Scanner“. Diese KI-gestützte Technik analysiert die Nahrungsaufnahme von Patientinnen und Patienten und hilft so, den Ernährungszustand systematisch zu überwachen – ähnlich wie bei der Kontrolle von Vitalzeichen.Personalisierte Medizin im AufwindDie Altersmedizin macht derzeit spannende Fortschritte. Einer ist beispielsweise der Ansatz der epigenetischen Uhr, wie sie von Tony Wyss-Coray entwickelt wurde. Dieser Ansatz misst das biologische Alter von Organen und Geweben – und eröffnet so ganz neue Perspektiven für evidenzbasierte Analysen von Interventionen in der Ernährungs- und integrativen Medizin sowie körperlicher Aktivität. Die Idee: Man kann künftig viel gezielter messen, wie sich Ernährung, Bewegung oder Medikamente auf den Körper auswirken. Für ältere Menschen könnten daraus völlig neue Präventions- und Behandlungsstrategien entstehen.Zusammenarbeit mit Hausarztpraxen als Schlüssel zum ErfolgHausärztinnen und -ärzte spielen eine tragende Rolle bei der Früherkennung von Gesundheitsproblemen und Prävention. Regelmässige Screenings ermöglichen es, etwa eine beginnende Sarkopenie rechtzeitig zu erkennen – bevor daraus ernsthafte gesundheitliche Probleme entstehen.
Das Basel Mobility Center an der Schnittstelle von Forschung und klinischer Praxis
Mobilität ist mehr als nur Bewegung – sie steht für Lebensqualität, Selbstbestimmung und Gesundheit. Gerade im Alter wird sie zum entscheidenden Faktor dafür, wie lange Menschen selbstständig leben können. Das Basel Mobility Center (BMC) ist spezialisiert auf die Messung und Analyse von Mobilitäts- und Gangstörungen und versteht sich als Kompetenzzentrum an der Schnittstelle von Forschung und klinischer Versorgung.Wissenschaft trifft Praxis – täglich, direkt, wirksamDie Verbindung des BMC von Forschung und klinischer Praxis ist nicht nur theoretisch, sondern gelebter Alltag. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse fliessen direkt in die Diagnostik und Therapie unserer Patientinnen und Patienten ein.So entsteht ein dynamischer Kreislauf, in dem Wissenschaft und Praxis voneinander profitieren – zum Wohl der Patientinnen und Patienten. Besonders in der Altersmedizin, wo komplexe Krankheitsbilder und individuelle Bedürfnisse aufeinandertreffen, ist dieser Brückenschlag von unschätzbarem Wert.Das BMC engagiert sich zudem stark in der universitären Lehre, betreut medizinische Abschlussarbeiten und ist in eine Vielzahl an Forschungsprojekten eingebunden. Dieses wissenschaftliche Fundament sorgt dafür, dass das Zentrum nicht nur mit-, sondern vorausdenkt.Pilotprojekt: Strukturierte Beurteilung für bessere VersorgungEin konkretes Beispiel dafür, wie Forschung in der Praxis wirkt, ist das aktuell laufende Pilotprojekt auf ausgewählten Stationen der Universitären Altersmedizin Felix Platter (UAFP). Hier werden bei den Patientinnen und Patienten Mobilitätsassessments sowie Screenings zu Ernährung und Kognition durchgeführt. Ziel dieser standardisierten und strukturierten Beurteilungen ist es, die individuellen Therapiepläne optimal zu unterstützen und die Versorgungsqualität nachhaltig zu verbessern.Das Ganglabor: Präzise Messungen für präzise TherapieZentraler Bestandteil des Basel Mobility Center ist das moderne Ganglabor, in dem Mobilität bis ins Detail analysiert wird. Mit Hightech-Systemen wie dem GAITRite-Gangteppich und dem MobilityLab-Sensorsystem werden Gangparameter wie Schrittlänge, Geschwindigkeit und Gangregelmässigkeit exakt erfasst.Besonders wertvoll sind sogenannte Dual-Task-Aufgaben, bei denen motorische und kognitive Anforderungen gleichzeitig gestellt werden – ein realistisches Szenario, das etwa das Sturzrisiko besser abschätzen lässt.Ergänzt wird das Angebot durch neurologische Untersuchungen und kognitive Tests, um ein ganzheitliches Bild der Patientengesundheit zu erhalten.
Zurück ins Leben nach einem Schlaganfall: Wege zur Rehabilitation und Selbstständigkeit
Ein Schlaganfall ist die häufigste Ursache für bleibende Behinderungen im Erwachsenenalter und kann das Leben der Betroffenen sowie ihrer Angehörigen drastisch verändern. Doch mit der richtigen Behandlung und einer gezielten Rehabilitation ist eine Genesung und eine selbstständige Rückkehr in den Alltag möglich.Was passiert bei einem Schlaganfall?Ein Schlaganfall tritt auf, wenn die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen wird. Dies kann durch ein verstopftes Blutgefäss (ischämischer Schlaganfall, 85 % der Fälle) oder eine Hirnblutung (hämorrhagischer Schlaganfall, 15 %) verursacht werden. Häufige Symptome nach einem Schlaganfall sind u.a. Gesicht-, Arm- und Beinlähmungen, Sprach- und Sprechstörungen, Sehstörungen, Schluckstörungen und kognitive Störungen.Der Weg zur Genesung: Phasen der RehabilitationDie Behandlung und Rehabilitation eines Schlaganfalls verläuft in mehreren Phasen:Akutphase : Die Akutbehandlung erfolgt im Stroke Center, wo versucht wird, die Durchblutung im Gehirn wieder zu verbessern, Komplikationen zu verhindern und die Ursache des Schlaganfalls zu identifizieren.Stationäre Rehabilitation: Hier steht die Wiedererlangung körperlicher, kognitiver und emotionaler Fähigkeiten im Vordergrund. Dabei sollte die Lebenssituation ganzheitlich betrachtet und auf ein individuelles Ziel hingearbeitet werden.Ambulante Rehabilitation und langfristige Betreuung: Nach der Entlassung aus dem Spital folgt die weitere Unterstützung durch Therapien, ambulante Pflegedienste und soziale Einrichtungen.Ziele der RehabilitationDas Hauptziel der Rehabilitation ist die Wiederherstellung der grösstmöglichen Selbständigkeit. Dies umfasst verschiedene Ebenen:Körperliche Funktionen: Wiedererlangen von Beweglichkeit und Kraft (z. B. bei Lähmungen, Spastiken, Schluck- und Sprachstörungen).Alltagsaktivitäten: Fähigkeiten wie Gehen, Schreiben oder Autofahren trainieren.Soziale Teilhabe: Zurückfinden in Familie, Beruf und Gesellschaft.Psychische Gesundheit: Umgang mit emotionalen Veränderungen und Depressionen.Um diese verschiedenen Funktionen wiederzuerlangen und eine möglichst ganzheitliche Erholung zu erreichen, arbeiten während der Reha verschiedene Berufsgruppen eng zusammen: Pflege, Physio- und Ergotherapie, Logopädie, Sozialdienst, Neuropsychologie, Ernährungsberatung und Ärzt/-innen.Das Wiedererlernen der Fähigkeiten braucht Zeit, einen klaren Plan und eine Struktur. Ständige Wiederholungen sind wichtig, damit das Gehirn lernt. Aber auch regelmässige Pausen einlegen ist für die Erholung des Gehirns zentral. Die Erholung von den Folgen des Schlaganfalls ist in den ersten drei Monaten am grössten, anschliessend nimmt das Tempo ab, auch wenn die Erholung weiter vorangeht. Aktuell untersucht eine gross angelegte, von der UAFP aus geleitete und vom Schweizer Nationalfonds unterstütze Studie, ob die Gabe von dem Wirkstoff Levodopa zusätzlich zu den rehabilitativen Massnahmen die Erholung positiv beeinflussen können. Die Veröffentlichung der Resultate dieser Studie ist noch in diesem Jahr geplant.Häufige Komplikationen nach einem Schlaganfall, die behandelt werden könnenSpastik: Medikamentös mit Tabletten oder Injektionen von Botulinumtoxin Typ A, Physio- und Ergotherapie, früher Behandlungsstart sinnvollEpileptische Anfälle: MedikamenteDepression: Medikamente, Verhaltens- und GesprächstherapieHerausforderungen und Unterstützung nach der RehabilitationViele Betroffene stehen nach der Rehabilitation vor neuen Herausforderungen:Wohnsituation: Kann die Person nach Hause zurückkehren?Hilfsmittel und Anpassungen: Barrierefreie Wohnungen, Treppenlifte oder Hilfsmittel zur Mobilität können die Selbständigkeit erhöhen.Betreuung und Pflege: Je nach Einschränkungen werden Angehörige oder ambulante Pflegedienste eingebunden. Auch Tageskliniken, Fachärzt/-innen oder Vereinigungen wie Pro Senectute, Fragile Suisse und Pro Infirmis u.a. können bei der Betreuung und Nachsorge helfen.Vorbeugung weiterer Schlaganfälle: Regelmäßige Medikamenteneinnahme, gesunde Ernährung, Bewegung und Vermeidung/Behandlung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Rauchen u.a. sind essenziell.FazitDie Rehabilitation nach einem Schlaganfall erfordert ein vernetztes Engagement aus Medizin, Therapie, Pflege und sozialer Unterstützung. Das Ziel ist es, Betroffenen den Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Welche Bewegungsübungen gut für die geistige Fitness sind
Sie machen ungern Sport, möchten aber trotzdem ihre geistige Fitness verbessern? Keine Sorge, es gibt viele Möglichkeiten, Bewegung in den Alltag zu integrieren, ohne dass Sie sich wie im Fitnessstudio fühlen. Hier sind einige einfache und effektive Methoden, die Ihnen helfen können, Ihr Gehirn fit zu halten.Kognitive Trainingskomponenten: Bewegung mit KöpfchenAktivitäten, die sowohl körperliche als auch geistige Herausforderungen bieten, sind besonders vorteilhaft und sprechen oft auch Personen an, sie sonst keinen oder wenig Sport machen. Tanzen oder Tai-Chi beispielsweise vereinen Bewegung mit Koordination und Konzentration. Solche Aktivitäten verbessern nicht nur die körperliche Verfassung, sondern fördern auch Gedächtnis und Denkfähigkeit.Ausdauerübungen: Kleine Schritte, große WirkungBereits moderates aerobes Training, wie schnelles Gehen, können die kognitiven Funktionen positiv beeinflussen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass solche Aktivitäten die Konzentration und das Arbeitsgedächtnis steigern können. Also einfach öfter mal zu Fuss gehen, anstatt das Auto oder den Bus zu nehmen.Sitzzeiten reduzieren: Mehr Bewegung im AlltagDas Ersetzen von Sitzzeiten durch leichte Aktivitäten, wie kurze Spaziergänge oder einfache Dehnübungen, kann die kognitive Gesundheit fördern. Dies kann besonders wichtig sein, um den negativen Effekten eines überwiegend sitzenden Lebensstils entgegenzuwirken.Regelmässige Bewegung in den Alltag einbauenSchon kurze, regelmässige Trainingseinheiten über den Tag verteilt (von mehrmals wenige Minuten am Tag) können grosse Auswirkungen auf die geistige Gesundheit haben. Bereits wenige Minuten aerobes Training täglich reichen aus, um den Blutfluss im Gehirn zu verbessern und die Gedächtnisleistung zu steigern. Die Devise lautet: Lieber kleine Bewegungseinheiten über den Tag verteilt als gar keine.
Allergisch auf Nüsse? – Diese Alternativen können Sie bedenkenlos geniessen
Eine Nussallergie kann den Alltag erheblich einschränken – sei es beim Frühstück, beim Backen oder beim Snacken zwischendurch. Doch wussten Sie, dass eine Nussallergie häufig nur einzelne Nusssorten betrifft und es zahlreiche schmackhafte Alternativen gibt? In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie auch ohne Nüsse gesund und genussvoll essen können.Nicht jede Nuss ist tabu – warum sich ein Allergietest lohntViele Menschen reagieren nicht auf alle Nüsse allergisch, sondern nur auf bestimmte Sorten. So kann es sein, dass Sie beispielsweise Baumnüsse und Cashews nicht vertragen, andere Nüsse wie Haselnüsse oder Mandeln jedoch problemlos essen können.Auch die Verarbeitung spielt eine Rolle: Manche Personen vertragen rohe Mandeln nicht, geschälte und verarbeitete Mandeln hingegen schon.Ein ärztlicher Allergietest hilft Ihnen, genau herauszufinden, auf welche Nusssorten Sie reagieren. So vermeiden Sie unnötige Einschränkungen und können Ihren Speiseplan individuell anpassen.Nüsse? Nicht zwingend nötig – diese Alternativen sind genauso wertvollZum Glück gibt es zahlreiche Alternativen, die genauso nährstoffreich und vielseitig sind wie Nüsse. Besonders Kerne und Samen eignen sich hervorragend als Ersatz – sie liefern gesunde Fette, Eiweiss, Ballaststoffe sowie wichtige Vitamine und Mineralstoffe.Hier ein Überblick über nussfreie Alternativen:Kerne: Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Zedernkerne, PinienkerneSamen: Sesam, Leinsamen, Hanfsamen, MohnWeitere Alternativen: Kokosraspeln, ChiasamenDiese Zutaten lassen sich wunderbar in Müslis, Joghurts, Salaten oder Broten verwenden und bringen Abwechslung in Ihre Ernährung.Herzhafte und süsse Snacks ohne NüsseAuch für den kleinen Hunger zwischendurch gibt es viele leckere Alternativen zu Nüssen:Geröstete Kichererbsen – knusprig und proteinreichErdmandeln (Chufas) – leicht süsslich im Geschmack und ballaststoffreichOliven und Avocadowürfel – reich an gesunden Fetten und ideal für herzhafte SnacksFalls Sie gerne Aufstriche mögen: Samen- und Kernpasten wie Sonnenblumenkernmus oder Kürbiskernmus sind im Handel erhältlich oder lassen sich einfach selbst herstellen. So müssen Sie auch beim Frühstück oder Abendbrot nicht auf Genuss verzichten.Wie sieht es mit Erdnüssen aus?Ein interessanter Fakt: Erdnüsse gehören botanisch gesehen nicht zu den Nüssen, sondern zu den Hülsenfrüchten. Wenn bei Ihnen "nur" eine Allergie gegen Nüsse besteht, könnten Sie Erdnüsse eventuell weiterhin essen – vorausgesetzt, es liegt keine zusätzliche Erdnussallergie vor. FazitEine Nussallergie bedeutet nicht, dass Sie auf alles verzichten müssen, was nach Nuss aussieht. Mit dem richtigen Wissen und passenden Alternativen können Sie sich abwechslungsreich, nährstoffreich und sicher ernähren.
Individuelle Lernbegleitung und Praxisnähe – warum eine Pflegeausbildung an der UAFP überzeugt
Die Universitäre Altersmedizin Felix Platter (UAFP) setzt auf eine fundierte und praxisnahe Ausbildung von Pflegefachkräften. Kushtrim Ahmeti, Berufsbildner auf der Privatstation, gibt Einblick in seinen Werdegang, die Bedeutung der Ausbildung und die vielfältigen Möglichkeiten für Auszubildende an der UAFP.Vom Praktikanten zum BerufsbildnerKushtrim Ahmeti begann seine Laufbahn in der Pflege vor mehr als zehn Jahren als Praktikant. «Ich habe mich stetig weiterentwickelt – vom Fachmann Gesundheit zum Diplomierten -Pflegefachmann HF», berichtet er. Zusätzliche Qualifikationen wie den IMC Überwachungspflege- und SVEB-Kurs für Berufsbildner erweiterten seine Fachkenntnisse. Seit 2023 gibt er als Berufsbildner sein Wissen an die nächste Generation weiter und begleitet Auszubildende und Studierende in ihrem Ausbildungsprozess.Als Berufsbildner koordiniert Kushtrim Ahmeti nicht nur die Lernprozesse, sondern fördert auch das eigenverantwortliche Arbeiten der Auszubildenden. «Mir ist es wichtig, dass unsere Auszubildenden Verantwortung übernehmen und den Pflegeprozess aktiv mitgestalten», erklärt er. Die Ausbildung an der UAFP zeichnet sich durch eine enge Betreuung, praxisnahe Lernangebote und eine strukturierte Integration von Theorie in die Praxis aus.Als besonders erfüllend empfindet es Kushtrim Ahmeti, wenn ihm ehemalige Auszubildenden erzählen, wie viel sie aus ihrer Ausbildung mitgenommen haben. «Zu wissen, dass ich einen positiven Einfluss auf ihre Entwicklung hatte, motiviert mich jeden Tag aufs Neue», sagt er. Lernwerkstatt und interaktive AusbildungsmethodenEin zentrales Element der Ausbildung an der UAFP ist die Lernwerkstatt. Hier können die Auszubildenden praxisnahe Szenarien durchspielen, Fehler machen und daraus lernen – ohne direkte Verantwortung für Patientinnen und Patienten. «Wir bieten regelmässig Gruppenkurse an, in denen wir gemeinsam praktische Fertigkeiten wie Blutentnahmen oder den Umgang mit Infusionen üben», beschreibt Kushtrim Ahmeti. So wird das theoretische Wissen direkt in die Praxis umgesetzt.Die Mischung aus Einzel- und Gruppensettings ist ein weiterer Vorteil der Ausbildung an der UAFP. «Die individuelle Lernbegleitung ermöglicht eine gezielte Unterstützung, während die Gruppensettings den Austausch und das Lernen voneinander fördern», erklärt Kushtrim Ahmeti. Das bietet den Auszubildenden ein ausgewogenes und abwechslungsreiches Lernumfeld. Der Einstieg in die PflegeausbildungViele Jugendliche wissen nicht genau, was sie in der Pflegeausbildung erwartet. Die UAFP bietet daher Schnupperpraktika an, die Interessierten einen realistischen Einblick in den Beruf geben. Darüber hinaus gibt es Informationsveranstaltungen für Schulklassen, in denen die verschiedenen Ausbildungswege und Entwicklungsmöglichkeiten vorgestellt werden.Was rät Kushtrim jungen Menschen, die sich für Pflege interessieren? «Einfach ausprobieren! Durch ein Praktikum oder Gespräche mit Pflegekräften kann man herausfinden, ob der Beruf etwas für einen ist. Die Pflege bietet sowohl Herausforderungen als auch unglaublich wertvolle Momente der Dankbarkeit und Erfüllung».
Fachwissen weitergeben und neuste Erkenntnisse zeigen – Rückblick zur Teilnahme an der Health Expo
Letzten Samstag fand die Gesundheitsmesse Health Expo in der Sankt Jakobshalle in Basel statt. Die Expo stand ganz im Zeichen von Gesundheit, Fitness, Prävention und innovativen Technologien. An der Messe wurden die neusten Entwicklungen und Trends aus der Gesundheitsbranche gezeigt. Zudem konnten kostenlose Check-ups gemacht und an Fitnessprogrammen teilgenommen werden. Die Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER war auch dieses Jahr mit einem Stand vertreten und gab ihr Fachwissen im Bereich Kognition und Ernährung an die Besucherinnen und Besucher weiter.Mit leckeren Rezepten von Betty Bossi gesund stark und geistig fit bleibenAn unserem Stand haben wir die Rezepthefte «gesund und stark» für mehr Kraft und «gesund und smart» für eine bessere Hirnleistung präsentiert. Nebst körperlicher Aktivität ist es insbesondere die Ernährung, die unsere Hirnleistung positiv beeinflussen kann. Mit welchen Nahrungsmitteln wir im Kopf fit bleiben und wie diese ganz einfach zubereitet werden können, zeigen die Felix Platter-Stiftung und Betty Bossi im Rezeptheft «gesund und smart». «Die Rezepthefte waren sehr beliebt und wurden sehr gerne mit nach Hause genommen, dabei konnten unsere beiden Ernährungstherapeutinnen Gudrun Hillenbrand und Sandra Wolfinger auch viele Fragen rund um gesunde Ernährung beantworten», erklärt Katja Klein, Projektleiterin Kommunikation und Verantwortliche für den Stand der UAFP. Geistige Fitness mit dem «CogCheck» testenNebst der Ernährung haben wir auch unsere Memory Clinic präsentiert. Die Memory Clinic führt bei Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf Hirnleistungsstörungen eine interdisziplinäre Frühdiagnostik durch. Neben dem Angebot und der Vermittlung von Therapien für beginnende Gedächtnisstörungen, steht dabei auch die Betreuung von Patientinnen und Patienten mit komplexen demenziellen Syndromen im Leistungsangebot. Am Stand konnten die zahlreichen Besucherinnen und Besucher den Kognitionstest «CogCheck» absolvieren und haben so mehr über die Prävention von neurokognitiven Störungen erfahren können.Fachlich gaben Marc Sollberger, Leiter a.i. Memory Clinic und Selina Beltrani sowie Antonia Meyer von der Memory Clinic Auskunft. Das Angebot wurde sehr rege genutzt und wir konnten viel Fachwissen an die interessierten Besucherinnen und Besucher weitergeben.
Nachhaltigkeit in allen Bereichen – mit neuer PV-Anlage und viel Kraft in die Zukunft
Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema in unserer Gesellschaft – und auch in der Universitären Altersmedizin Felix Platter (UAFP). Im Gespräch mit Michael von Passavant, Projektmanager im Bereich Betrieb und Nachhaltigkeitsbeauftragter der UAFP, werfen wir einen Blick auf die aktuellen Initiativen und Herausforderungen, die mit einem nachhaltigen Betrieb in einem Spital verbunden sind.Der Weg zur NachhaltigkeitMichael von Passavant ist seit drei Jahren in der UAFP als Projektmanager im Bereich Betrieb tätig. «Die Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil der Strategie und des Leitbildes der UAFP», erklärt er. Der nachhaltige Umgang mit Ressourcen betrifft nicht nur den Betrieb mit seinen Fachabteilungen – vom Facility Management über die Küche bis hin zum Einkauf –, sondern auch alle weiteren Berufsgruppen in der UAFP.Für ihn persönlich bedeutet Nachhaltigkeit, «so zu leben und zu konsumieren, wie es uns gut tut und dabei Rücksicht auf alle anderen und auf zukünftige Generationen zu nehmen». Diese Einstellung prägt seine Arbeit und die Bestrebungen der UAFP in Sachen Umweltbewusstsein.Eine neue PV-Anlage geht ans NetzEin wichtiges Ziel der UAFP ist die Weiterentwicklung ihres Umweltmanagementsystems. Dieses soll alle umweltrelevanten Themen im Unternehmen systematisch erfassen und Verbesserungen in Bereichen wie Energieverbrauch, Abfallmanagement und Ressourcennutzung erreichen. «Ziel ist es, negative Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren und wir können damit sogar Kosten im Betrieb einsparen», betont Michael von Passavant. Besonders wichtig sind ihm dabei die Bereiche Gebäudeinfrastruktur, Lebensmittel, Mobilität und Verbrauchsmaterialien, da sie den grössten Einfluss auf Umwelt und Nachhaltigkeit haben.Ein weiteres Highlight der aktuellen Nachhaltigkeitsprojekte ist die kürzlich installierte Solaranlage auf dem neuen Gebäude der UAFP. Auf dem Dach des 100 mal 100 Meter grossen Neubaus wurde eine Photovoltaikanlage mit 893 Modulen installiert. Sie liefert eine Gesamtleistung von rund 397 Kilowatt und wird einen Teil des Strombedarfs des Spitals direkt vor Ort decken. «Mit der Solaranlage leisten wir einen Beitrag zu saubrerer Stromversorgung und sparen langfristig auch Energiekosten», erklärt Michael von Passavant. Die prognostizierte Jahresproduktion von rund 380.000 Kilowattstunden kann vollständig vor Ort genutzt werden und bietet dem Spital langfristige Planungssicherheit.Warum Nachhaltigkeit so wichtig für die UAFP istMichael von Passavant nennt auch ganz persönliche Beweggründe für sein Engagement in diesem Bereich: «Als Vater von zwei kleinen Kindern liegt es mir besonders am Herzen, dass wir jetzt so leben, dass unsere Kinder in Zukunft ein lebenswertes Leben führen können.» Auch als Spital, das sich auf Altersmedizin spezialisiert hat, sieht er die UAFP in der Verantwortung: «Ältere Menschen sind von den Auswirkungen des Klimawandels besonders betroffen, deshalb sollten wir, neben unserem medizinischen Wirken, einen weiteren Beitrag leisten, um ihnen gute Lebensbedingungen zu bieten.»
«Wir pflegen das Image des Hauses» oder warum die Hauswirtschaft der UAFP mehr als nur Sauberkeit ist
Alles andere als «nine to five»: Die Hauswirtschaft spielt eine wichtige Rolle im täglichen Spitalbetrieb der UAFP. Saubere Zimmer, frische Berufskleidung, organisierte Transporte – all das und noch viel mehr liegt in den Händen eines engagierten Teams. Ihre Arbeit geht dabei weit über die Reinigung hinaus. «Wir pflegen das Image des Hauses», betont Janet Taj, Fachabteilungsleiterin der Hauswirtschaft.Vielfältige Aufgaben für einen reibungslosen SpitalalltagDas Tätigkeitsfeld der Hauswirtschaft umfasst weit mehr als nur die Reinigung der Patientenzimmer und Gemeinschaftsbereiche. Das Team kümmert sich auch um den Bettentransport, die fachgerechte Aufbereitung der Betten sowie die Verwaltung der Berufs- und Stationswäsche. Auch die zentrale Abfallentsorgung und die Unterstützung bei hausinternen Veranstaltungen gehören zu den Aufgaben. Eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe ist der Fahrdienst zwischen der UAFP und dem Universitätsspital Basel, um Laborproben und medizinisches Material zu transportieren.Hinter diesen wichtigen Aufgaben steht ein engagiertes Team von rund 60 Mitarbeitenden, das in zwei Gruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten organisiert ist. «Unser Team ist bunt gemischt – einige arbeiten schon seit vielen Jahren hier und sind der UAFP treu verbunden», erzählt Janet Taj. Diese Vielfalt und Erfahrung sorgen dafür, dass die täglichen Herausforderungen zuverlässig gemeistert werden.«Wir sind den ganzen Tag von Menschen umgeben»Für Janet Taj und ihr Team beginnt der Arbeitsalltag früh: «Der Start ist immer gleich. Um 6.30 Uhr beginnt der tägliche Rapport. Das ist immer schön, man sieht das ganze Team und kann gemeinsam in den Tag starten.» Für Janet Taj folgt ein abwechslungsreicher Tag voller Koordination, Schnittstellenarbeit und Projektmanagement. «Kein Tag ist wie der andere und genau das macht die Arbeit der Hauswirtschaft so spannend.»Flexibilität ist auch im Team gefragt. «Man muss körperlich belastbar, dienstleistungsorientiert und kontaktfreudig sein, denn wir sind den ganzen Tag von Menschen umgeben», erklärt Janet Taj. Besonders wichtig sei auch ein ausgeprägter Sinn für Ordnung, Sauberkeit und Hygiene.Automatisierte Herausgabe der Berufswäsche und ReinigungsroboterDie grösste Herausforderung für das Hauswirtschaftsteam ist die Unvorhersehbarkeit des Alltags. «Je nach Arbeitsaufkommen, Patientenzahl und internen Ressourcen müssen wir uns immer wieder neu organisieren», sagt Janet Taj. Eine der intensivsten Zeiten war zweifelslos die Corona-Pandemie, in der das Team mit Unsicherheit und hohem Druck umgehen musste. «Wir wurden ins kalte Wasser geworfen. Viele Krisensitzungen, viel Unsicherheit – aber wir haben es geschafft. Seitdem wird unsere Arbeit noch mehr geschätzt.»Neben den täglichen Herausforderungen setzt die Hauswirtschaft der UAFP auch auf innovative Lösungen. Ein Beispiel dafür ist die Q-Gate-Maschine, eine automatisierte Kleiderausgabe, die auf RFID-Technologie basiert. Sie ermöglicht eine kontrollierte Ausgabe der Berufskleidung und sorgt für eine effizientere Verwaltung. Darüber hinaus ist Janet Taj stets auf der Suche nach neuen Technologien, wie zum Beispiel Reinigungsrobotern.Ein starkes Team mit HerzWas macht die Arbeit in der Hauswirtschaft so besonders? Für Janet Taj ist die Antwort klar: «Egal wie stressig der Alltag ist, das Team hält immer zusammen. Wir sind wie eine Familie.» Diese enge Zusammenarbeit und die gegenseitige Unterstützung sind das Herz einer Abteilung, die oft im Hintergrund arbeitet, aber für den gesamten Spitalbetrieb unverzichtbar ist.
Die Aufnahmestation der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER – jeden Tag 24 Stunden offen
Rund um die Uhr hat sie geöffnet – die Aufnahmestation der UAFP. Innerhalb von zwei Stunden werden die Patientinnen und Patienten aufgenommen, kennen gelernt, medizinisch versorgt und die nötigen Unterlagen zusammengestellt, um sie an die Zielstation verweisen zu können. Die Aufnahmestation ein quirliger Ort, an dem kein Tag wie der andere ist. Rachel Walgenwitz erzählt aus ihrer 40-jährigen Erfahrung:Effiziente Prozesse für eine optimale VersorgungEs kommt auf Genauigkeit an, wie Rachel Walgenwitz, langjährige Stationsleiterin, erklärt: «Wir müssen sicherstellen, dass keine wichtigen Informationen oder Untersuchungen übersehen werden, da dies erhebliche Auswirkungen auf den Behandlungsverlauf haben kann.»Die Aufnahmestation ist darauf ausgelegt, sowohl medizinische als auch administrative Abläufe effizient zu gestalten. Rund um die Uhr geöffnet, nimmt sie Patientinnen und Patienten persönlich und individuell auf. Die Zielsetzung ist klar: Innerhalb von maximal zwei Stunden sollen die Patientinnen und Patienten weitergeleitet werden.Die Station ist Schnittstelle zu den Transportdiensten wie der Sanität Basel und anderen Patiententransporten und steht in ständigem Austausch mit dem Notfallzentrum des Universitätsspitals Basel. Vom geplanten Eintritt bis zum Akutfall: Hier wird jeder Schritt sorgfältig koordiniert, um den Übergang in die Zielstationen so reibungslos wie möglich zu gestalten.Ein erfahrenes und interdisziplinäres TeamDas Team der Aufnahmestation setzt sich aus Fachpersonen verschiedener Disziplinen zusammen, darunter Oberärztinnen und -ärzte, Assistenzärztinnen und -ärzte, Pflegefachpersonen und APN. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ist wichtig, um rasch und gezielt auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten eingehen zu können.«Unser Team arbeitet sehr strukturiert – besonders in stressigen Situationen», berichtet Walgenwitz. Bei Überlastung übernimmt die Stationsleitung Aufgaben wie die Triage oder die Organisation von Ressourcen, um den reibungslosen Ablauf der Station sicherzustellen.Die Aufnahmestation als LernortDie Arbeit auf der Aufnahmestation ist geprägt von Abwechslung und unvorhersehbaren Situationen. Kein Tag ist wie der andere: Die Patientinnen und Patienten kommen mit den unterschiedlichsten Beschwerden und Hintergründen. Besonders häufig werden Eingangslabore, EKGs oder Röntgenaufnahmen durchgeführt, wobei Art und Umfang der Untersuchungen stark vom individuellen Fall abhängen.Diese Abwechslung macht die Station zu einem anspruchsvollen, aber auch lernintensiven Arbeitsumfeld. «Für mich ist die Aufnahmestation ein echter Lernort», so Walgenwitz. «Hier gibt es immer etwas Neues, und man kann sich kontinuierlich weiterentwickeln.»Rachel Walgenwitz selbst ist seit 40 Jahren an der UAFP tätig und schätzt besonders die Dynamik und das vielfältige Miteinander. «Ich arbeite hier mit Herz und Seele, weil mich die Betreuung älterer Menschen fasziniert. Diese Leidenschaft spüren auch die Patientinnen und Patienten. Das macht meine Arbeit jeden Tag aufs Neue so erfüllend.»Empathie im MittelpunktEin zentraler Aspekt der Arbeit auf der Aufnahmestation ist die persönliche Betreuung. Regelmässige Besuche in den Zimmern und ein offenes Ohr für die Anliegen der Patientinnen und Patienten schaffen Vertrauen. «Unsere Präsenz gibt den Patientinnen und Patienten das Gefühl, gut aufgehoben zu sein», erklärt Walgenwitz.
Geistig fit bleiben dank Kreuzworträtsel lösen? Unser Spezialist klärt auf
«Ich löse jeden Tag ein Kreuzworträtsel. Damit mache ich genug für meine geistige Fitness.» Stimmt das wirklich oder ist das nur ein Mythos? Dr. phil. Michael Ehrensperger, Fachpsychologe für Neuropsychologie FSP an der Memory Clinic, kennt sich bestens mit dem Thema aus. Er weiss: «Nein, das ist nicht ausreichend. Das Lösen von Kreuzworträtseln ist eine Möglichkeit, sein Gehirn zu nutzen. Es sollten allerdings nicht nur diese Art von Aufgaben gelöst werden, da sehr spezifisches Wissen abgefragt wird, das sich mit der Zeit auch wiederholt.»Vielseitige Aktivitäten sinnvollDie Forschung zur Vorbeugung von Hirnleistungsstörungen hat gezeigt, dass im Alltag eine möglichst vielfältige kognitive Stimulation sinnvoll ist. Neben dem Lösen von Rätseln gehören dazu auch das Lesen, Brettspiele spielen sowie Musizieren und Bewegung, zum Beispiel Tanzen. Werden solche kognitiven Aktivitäten mehrfach pro Woche ausgeübt, kann dies das Risiko einer Verschlechterung von Hirnleistungen deutlich reduzieren. Diese vielseitigen Aktivitäten zielen auf eine generelle Stimulierung des Gehirns ab.Daher ist es für die «Hirn-Fitness» auch ideal, wenn man viel mit Menschen redet und interagiert, wenn man sich sozial engagiert und wenn man sich Vereinen und Gruppen anschliesst. Werden diese Aktivitäten lebenslang ausgeübt, ist das Gehirn auf günstige Art gefordert.Aus wissenschaftlichen Erhebungen wissen wir: Es gibt einen positiven Zusammenhang zwischen kognitiven Freizeit-Aktivitäten auf der einen Seite und verbesserten Hirnleistungen sowie einem geringeren Demenz-Risiko auf der anderen Seite. Eine einseitige Förderung, bei der man nur das Gedächtnis trainiert (und das beim Kreuzworträtsel auch noch auf eine spezielle Art), ist also nicht so effektiv.Auch auf die Bewegung und Ernährung kommts anDas Schlagwort in der heutigen Forschung zur Vorbeugung von Hirnleistungs-Defiziten ist «multimodal»: Neben der geistigen und der sozialen Aktivität sollte deshalb auch die Förderung der körperlichen Aktivität, eine Optimierung der Ernährung und die bestmögliche Behandlung der vaskulären Risikofaktoren (gut fürs Herz ist auch gut fürs Hirn) erfolgen sowie auf eine ausreichende Schlaf-Dauer und -Qualität geachtet werden.Wenn Sie mehr dazu erfahren wollen, besuchen Sie unseren Stand an der HealtExpo in Basel am 22. Februar in der St. Jakobshalle.
Stürze vermeiden dank KI-gestützter Technologie
Menschen mit einem Delir (Akute Verwirrtheit) müssen speziell überwacht und betreut werden. Sie stürzen bis zu 12-mal häufiger als Menschen ohne Delir. Stürze können traumatisierend erlebt werden und die Selbständigkeit beeinflussen. Wiederholte Stürze insbesondere mit Verletzungen können Hospitalisationen verlängern und die Chance auf eine Rückkehr in die häusliche Umgebung mindern.In vielen Spitälern werden zur Sturzvermeidung Kontaktmatten vor dem Bett, so genannte Klingelmatten, eingesetzt. Alternativ werden Zeitarbeitskräfte als Sitzwache rund um die Uhr im Zimmer zur Beobachtung und auch zur Betreuung eingesetzt, um das Sturzrisiko bei einem Aufstehen des Patienten zu minimieren.Frühwarnsystem informiert Pflege über BettfluchtmusterDie Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER geht seit 2021 neue, innovative Wege. Um den Patientinnen und Patienten mit Delir eine möglichst stressfreie Umgebung zu bieten, ist auf der DelirUnit und der Alterspsychiatrie in allen Patientenzimmern sowie in den Aufenthaltsräumen das digitale Frühwarnsystem QUMEA® installiert. QUMEA ist ein Bewegungsmelder auf Radarbasis, der in Kombination mit künstlicher Intelligenz menschliche Bewegungsmuster analysiert und in einer App die zuständige Pflegeperson unauffällig informiert, wenn sich Bettausstiegsaktivitäten oder Stürze von Patientinnen und Patienten ankündigen. Der Patient erhält dadurch rechtzeitig Hilfe. Das System erhöht damit die Patientensicherheit durch Sturzprävention und unterstützt das Pflegepersonal bei der Überwachung der Mobilität der Patientinnen und Patienten. QUMEA ist weltweit das erste und einzige System, das zuverlässige Statistiken über Sturzraten ermittelt. Weil die Warnungen dezent auf Smartphones ausgegeben werden, reduziert sich der Lärmpegel der Patientenrufanlage um 75%, was eine ruhigere Umgebung schafft. Dies fördert die Genesung unserer Patientinnen und Patienten und mindert die akustische Stressbelastung der Mitarbeitenden. Die Technologie schirmt Mitarbeitende vor unnötigen Warnungen ab, so dass sie mit weniger Arbeitsunterbrechungen ihren Tätigkeiten nachkommen können.QumPreFall-Studie belegt Wirksamkeit der TechnologieOb eine KI-gestützte Sturzprophylaxe (QUMEA) effektiver vor Stürzen schützt als ein traditionelles System (Klingelmatte), hat Dr. phil. Wolfgang Hasemann, Lehrbeauftragter der Universität Basel und [WH1] ehemaliger Leiter des Basler Demenz-Delir-Programms, in seiner QumPreFall-Studie untersucht. Die Ergebnisse stellte er im November 2024 der Öffentlichkeit vor. Es zeigte sich, dass es bei den Patienten, welche mit QUMEA überwacht wurden, zu 43% weniger Stürzen kam als bei jenen Patienten, welche eine Kontaktmatte vor ihrem Bett hatten. Zudem ist der Pflegeaufwand wesentlich geringer als bei Sitzwachen oder einer Klingelmatte.
Mit Herz und Kompetenz: Die Sozialberatung als zentrale Stütze in der UAFP
Die Sozialberatung ist in der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER (UAFP) ein integraler Bestandteil des interprofessionellen Teams bestehend aus ärztlichem Dienst, Pflegenden sowie Therapeutinnen und Therapeuten. Während des Spitalaufenthalts jeder Patientin bzw. jedes Patienten koordiniert die Sozialberatung die anstehenden Aufgaben, die nach dem Spitalaustritt erforderlich sind. Sie organisiert die Nachsorge, informiert die beteiligten Personen und ist Ansprechpartner bei organisatorischen Fragen.Soziale Unterstützung von Anfang anWas die Arbeit in der UAFP besonders macht, ist die konsequente Einbindung der Sozialarbeit in den Behandlungsplan aller Patientinnen und Patienten. Derya Ünek ist Sozialarbeiterin in der UAFP und begleitet sowohl Patienten als auch Angehörige vom Spitaleintritt bis zur Entlassung: «Als Sozialarbeiterin kümmere ich mich um die soziale Situation meiner Patientinnen und Patienten – ich berate, unterstütze und begleite.» Zu Beginn führt sie ein umfassendes Abklärungsgespräch, die sogenannte Sozialanamnese. „Letztendlich geht es um die Frage, wie die Person nach ihrem Aufenthalt bei uns wieder gut zurechtkommen kann,“ erklärt Ünek. Dafür werden Informationen zur häuslichen Situation gesammelt, mögliche Unterstützungsangebote und die Verfügbarkeit von Angehörigen geklärt. Diese intensive, persönliche Beratung ermöglicht es, ein umfassendes Bild zu gewinnen und die Weichen für die Zeit nach dem Spitalaufenthalt zu stellen.Feingefühl und Geduld sind wichtige EigenschaftenDie enge Zusammenarbeit mit allen Mitgliedern des Behandlungsteams sowie externen Partnern wie Spitex, Alters- und Pflegeheimen oder der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde ist dabei ein wesentlicher Bestandteil. Diese Koordination ist besonders wichtig, wenn es um schwerwiegende Entscheidungen geht, wie etwa die Verlegung in ein Alters- oder Pflegeheim. Hierbei unterstützt das Team der Sozialberatung mit viel Feingefühl und der nötigen Geduld. „In der Sozialarbeit geht es darum, Menschen in angespannten und oft belastenden Situationen zur Seite zu stehen, ihnen zuzuhören und gemeinsam tragfähige Lösungen zu erarbeiten,“ erklärt sie.