Zum Inhalt
Room of Horrors

Patientensicherheit im Fokus: Interprofessionelles Lernen im «Room of Horrors»

16. July 2025 · ·

Im Arbeitsalltag des Gesundheitswesens können kleine Unachtsamkeiten grosse Auswirkungen haben. Um die Aufmerksamkeit für solche Risiken gezielt zu schulen, setzt die Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER (UAFP) auf eine praxisnahe Trainingsmethode: den «Room of Horrors».

Dabei handelt es sich um eine Form des simulationsbasierten Lernens, bei der reale Arbeitssituationen als Trainingsumgebung genutzt werden. Typische Risiken für die Sicherheit von Patientinnen und Patienten werden gezielt eingebaut. Die Teilnehmenden sollen diese erkennen und ihr Risikobewusstsein im Umgang mit solchen Situationen schärfen. Der «Room of Horrors» ist dabei als anerkannte Massnahme zur Qualitätsverbesserung etabliert.

Ein besonderes Merkmal des Trainings an der UAFP ist der interprofessionelle Ansatz. Neben Pflegefachpersonen nehmen auch Mitarbeitende aus der Physiotherapie, der Ernährungsberatung und weiteren Fachbereichen teil. Diese Zusammenarbeit über Berufsgrenzen hinweg schafft neue Perspektiven und unterstützt den gemeinsamen Blick auf Risiken im Behandlungsalltag.

Die Trainings finden vierteljährlich statt. Jedes Training widmet sich einem spezifischen Thema. Im laufenden Jahr standen bereits die Themen Händehygiene und Ernährung im Zentrum. In den nächsten Monaten folgen weitere Schwerpunkte wie Sturzprävention und Dekubitusvermeidung.

Ein zentraler Bestandteil des Lernprozesses ist die Nachbesprechung. Nach dem Durchlauf reflektieren die Teilnehmenden gemeinsam mit einer Pflegeexpertin bzw. einem Pflegeexperten oder einer Fachperson einer anderen Disziplin die entdeckten Risiken. In diesem Rahmen werden die Beobachtungen besprochen, eingeordnet und mit Praxiswissen ergänzt. Dieser Austausch ermöglicht einen grossen Lerneffekt, da hier Erkenntnisse vertieft und konkrete Verbesserungen für den Arbeitsalltag abgeleitet werden.

Der «Room of Horrors» zeigt, wie Patientensicherheit erlebbar wird. Durch praxisnahe Übungen, interprofessionelle Zusammenarbeit und gezielte Reflexion kann ein nachhaltiges Bewusstsein für Risiken geschaffen werden.