
Die Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER bereitet sich auf die Zulassung neuer Anti-Amyloid Therapien vor
Die Schweiz steht kurz vor einem Wendepunkt in der Behandlung der Alzheimer-Krankheit. Die Zulassung neuer krankheitsmodifizierender Alzheimer-Therapien, darunter Lecanemab und Donanemab, wird in der Schweiz bald erwartet. Das weckt bereits jetzt grosse Erwartungen und viele Fragen. Die Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER und die dazugehörige Memory Clinic gehören zu den schweizweit führenden Institutionen in der Diagnostik, Behandlung und Erforschung von kognitiven Störungen und demenziellen Erkrankungen. Derzeit treffen Prof. Dr. Dr. med. Marc Aurel Busche, Departementsleiter und Chefarzt demenzielle Erkrankungen, und sein Team alle notwendigen Vorbereitungen, um geeigneten Patientinnen und Patienten diese neuen Therapieoptionen anbieten zu können, sobald Swissmedic die Zulassung erteilt.
Ausgangslage
Lecanemab und Donanemab gehören zu einer neuen Generation von Medikamenten, die gezielt gegen Amyloid-Beta gerichtet sind, jenes Eiweiss, das sich bei der Alzheimer-Krankheit im Gehirn ablagert und die Nervenzellen schädigt. Beide Medikamente reduzieren diese giftigen Ablagerungen und verlangsamen das Fortschreiten der Erkrankung. Es handelt sich um die ersten Therapien, die nachweislich direkt in den Krankheitsverlauf der Alzheimer-Krankheit eingreifen. Die Wirkstoffe sind in den USA und der EU bereits zugelassen. In der Schweiz wird der Entscheid von Swissmedic in den kommenden Wochen erwartet.
Wie wirkt das Medikament und wie wird es verabreicht?
Studien zeigen, dass die neuen Alzheimer-Medikamente das Fortschreiten der Erkrankung im frühen Stadium verlangsamen können. Die behandelten Personen verschlechterten sich langsamer als die Vergleichsgruppe. Insgesamt entspricht dies ungefähr einem Zeitgewinn von vier bis sechs Monaten über 18 Monate. Damit wurde erstmals belegt, dass eine Behandlung den Verlauf der Alzheimer-Krankheit spürbar verlangsamen kann. Die Therapien werden als regelmässige Infusionen verabreicht: Lecanemab in der Regel alle zwei Wochen, Donanemab etwa einmal pro Monat. Die Behandlung wird ambulant in der UAFP erfolgen, sobald die Zulassung in der Schweiz vorliegt.
Was bedeutet die Zulassung für Personen mit diagnostizierter Alzheimer-Krankheit?
Die neuen Medikamente kommen für Menschen infrage, die sich im sehr frühen Stadium einer Alzheimer-Krankheit befinden, also bei einer milden kognitiven Beeinträchtigung oder einer leichten Demenz mit nachgewiesener Alzheimer-Pathologie. Für diese Gruppe steht erstmals eine Behandlung zur Verfügung, die den Krankheitsverlauf verlangsamen kann. Dadurch können Betroffene im Durchschnitt etwas mehr Zeit gewinnen, in der sie ihren Alltag selbstständiger bewältigen und ihre Lebensqualität länger erhalten können. Für sie und ihre Angehörigen kann das eine spürbare Entlastung bedeuten.